Langzeitbelichtungen im Garten

Sommer ist Gartensaison, also dreht es sich hier im Moment häufiger mal um die private kleine Oase.

Hin und wieder hat die Abenddämmerung ein besonderes Licht, das manche Farben scheinbar besonders intensiv zum Leuchten bringt. Es lohnt sich dann, sich mit Kamera und Stativ zu bewaffnen und diese Stimmung einzufangen. Die Sonne wirft keine harten Schatten mehr, so dass die Ausleuchtung ähnlich der eines bedeckten Himmels am Tag ist – mit dem Unterschied, dass man eine solche Szene nicht mit 1/60 oder 1/90 Sekunde in den Kasten bekommt, sondern der Sensor wie in diesem Fall schon mal 10 Sekunden Licht benötigt (außer man stellt die ISO-Empfindlichkeit auf einen hohen Wert und nimmt erhebliches Bildrauschen in Kauf).

Die Mühe lohnt sich aber. Ich bin immer wieder erstaunt, dass eine solche Aufnahme im Nachhinein so wirken kann, als wäre sie am hellichten Tag entstanden und nicht gegen 22 Uhr abends.

Worauf man achten sollte

Die Gefahr von verwackelten Aufnahmen ist bei einer Langzeitbelichtung sehr hoch. Ohne Stativ oder andere feste Ablage der Kamera geht es nicht. Im Optimalfall benutzt man eine Fernbedienung und nicht den Auslöser; wenn doch, dann mit Zeitauslöser, um der Kamera Zeit zu geben, sich auszuschwingen, bevor die Aufnahme beginnt. Bei der Canon EOS M bietet sich alternativ der Touch-Auslöser an, denn hier reicht schon eine leichte Berührung mit dem Finger. Diese Methode hat auch den Vorteil, dass man gezielt ein Objekt auswählen kann, das im Fokus stehen soll.

IMG_3963
Zeitautomatik, Blende 11, 10 Sekunden, ISO 100; Uhrzeit der Aufnahme: 21:48 Uhr
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Zeitautomatik, Blende 5.6, 10 Sekunden, ISO 200; Uhrzeit der Aufnahme: 22:03 Uhr
Langzeitaufnahme Blumen
Blende 8, 20 Sekunden, ISO 100; Uhrzeit der Aufnahme: 21:51 Uhr

Kamera vs. Gartensprinkler

Obwohl es mir nicht so vorkommt, ist es in den letzten Wochen so trocken gewesen, dass wir bei den Pflanzen im Garten im Moment etwas nachhelfen müssen. Besonders der in einigen Bereichen gelbe Rasen zeugt von den knappen Niederschlägen der letzten Zeit. Aber wenn wir schonmal dabei sind, warum nicht die Pflicht mit der Kür verbinden?

Meine fixe Idee war, den Garten mal aus der Perspektive des Rasensprinklers abzulichten – in Action natürlich! Da die Kamera dabei nicht nass werden soll, ist ein zügiges Platzieren und Abdrücken erforderlich. Und danach muss die Kamera wieder rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, bevor der wandernde Wasserstrahl zurückkommt.

Gartensprinkler
Gartensprinkler in Action

Ich nahm meine gewohnte Kombination Canon EOS M mit dem schnellen EF-M 22 zusammen mit meinem bewährten Ultrapod-Ministrativ zur Hand, entschloss mich aber für die Aufnahme mit Blende 8 (bei Zeitautomatik), um einen größeren Schärfebereich im Bild zu haben. Um einer zu langen Belichtungszeit entgegenzuwirken, stellte ich die ISO-Empfindlichkeit auf 400. Das Ergebnis ist ok – man merkt der Aufnahme etwas die Hektik an, finde ich. Außerdem wurde die obere Aufnahme immerhin noch mit ⅙ Sekunde belichtet. Hier wäre mal interessant zu sehen, welchen Effekt eine deutlich längere Belichtungszeit auf den bewegten Strahl hat. Das werde ich bei Gelegenheit nochmals ausprobieren.

 

Foto des Tages: Rosenblüte

Diese Rose ist heute zum ersten Mal aufgegangen und hat mich in mein Arbeitszimmer „angestrahlt“. Also bin ich gleich mal raus, um sie frisch abzulichten. Diesmal habe ich an der Canon EOS M den Motivmodus Makroaufnahme verwendet, der für die Aufnahme Blende 4 und 1/60s bei ISO 100 ausgewählt hat.

Zum Vergleich mal eine Aufnahme mit dem iPhone 6 – ich wollte es einfach mal direkt vergleichen – und ebenfalls recht beeindruckendem Ergebnis, wie ich finde:

Aufgenommen mit iPhone 6
Aufgenommen mit iPhone 6
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